Die Hörforschung an der Universität Oldenburg

„Das Auge führt den Menschen in die Welt, das Ohr führt die Welt in den Menschen ein“

Lorenz Oken (1779-1851)1

Ein Gerät zu Demonstrationszwecken vor dem Haus des Hörens Foto: Gunnar Zimmermann

Was das Hören für mich bedeutet

Die Fähigkeit zu Hören gehört zu den fundamentalsten Sinnen des Menschen. In unserem Alltag nehmen wir eine große Menge an Informationen über unsere Augen aber auch über das Gehör wahr. Ich als Student würde sogar sagen, dass Lerninhalte, die ich akustisch wahrnehme, eher hängenbleiben als Texte, die ich lese. So kommt es immer wieder vor, dass ich neben alltäglichen Aufgaben, wie Sport oder Putzen, mir Aufzeichnungen oder Screencast von meinen Vorlesungen anhöre. Dies ist für mich ein Teil meines Alltages geworden. Letztens habe ich mir sogar eine Vorlesung über das wissenschaftliche Schreiben angehört, während ich meine Pasta im Topf umrührte. Aber auch abseits der Informationsaufnahme könnte ich mir einen Alltag ohne die Fähigkeit zu hören, nicht vorstellen.

Generelle Informationen über Hörstörungen

Eine Hörstörung, also eine Störung, die die Fähigkeit des aktiven Hörens beeinträchtig, kann mehrere Ursachen haben. Neben allgemeinen Schädigungen wie übermäßige Lärmbelästigungen oder verstopfte Sinneskanäle kann eine solches Problem auch über Durchblutungsstörungen oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten hervortreten. Ebenfalls können bestimmte Erkrankungen, wie Morbus Meniere oder eine Hirnhautentzündung die Störung verursachen.2

Es ist nicht immer klar, welche genaue Ursache für eine Hörstörung vorliegt. Es lässt sich aber generell sagen, dass die Fähigkeit des Hörens im Alter und bei bestimmten Berufsgruppen ebenso abnimmt. Eine Gefahr besteht weiterhin darin, dass der Hörverlust, oder die Hörstörung erst spät entdeckt werden. Der generelle Freizeitlärm, dem nahezu jeder Mensch ausgesetzt ist, überdeckt den Verlust oder die Verminderung allzu oft.3

Die Hörforschung der Universität Oldenburg im Haus des Hörens

Gerade die Kommunikation mit meinen Mitmenschen basiert auf dem gesprochenen und verstandenen Wort. Was wäre nun aber, wenn mein Gehör immer mehr an Leistung verliert? Dies würde die Kommunikation irgendwann verschlechtern, oder? Genau mit dieser Thematik beschäftigt sich die Hörforschung der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg.

Die Institutionen im Haus des Hörens sind:

Die Hörzentrum Oldenburg GmbH ist Wegweiser im Bereich der Hörforschung in Deutschland. Aus einer Fusion aus HörTech und dem Hörzentrum Oldenburg ist es das Ziel des Zentrums, generell die Hörleistung der Menschen zu verbessern. Das Zentrum ist Bauherr des Hauses des Hörens.

Die Arbeitsgruppe der Medizinischen Physik befasst sich vor allem mit der Funktionsweise des Hörens und der medizinischen Sinnesverarbeitung. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem die Psychoakustik und die Sprachverarbeitung.4

Die Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie wurden 2008 gegründet und hat sich auf die Fahne geschrieben, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Hörwahrnehmung von normalem und beeinträchtigtem Gehör in neuer Technologie umzusetzen. Einer der wichtigsten Schwerpunkte ist die Vorhersage und Verbesserung der Sprachverständlichkeit unter schwierigen Bedingungen.5

Alle diese Institutionen arbeiten beständig daran, die Hörforschung voran zu treiben und die technischen Systeme zu verbessern. Das Haus des Hörens wurde am 14. April 2004 gegründet und hat den Anspruch, die Grundlagenforschung mit der Entwicklung und Anpassung neuer Hörgeräte zu verbinden.

Mehr Informationen

Für alle, die sich dafür interessieren: im Archiv der Universität Oldenburg sind mehrere Informationen zum Haus des Hörens und der Hörforschung an sich hinterlegt. Ich kann jedem empfehlen mal reinzugucken.

Weitere Informationen findet ihr auch über diesen Link.

Quellen

https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=8258_Lorenz+Oken

2 http://www.presse.uni-oldenburg.de/einblicke/33/1kollmeier.pdf

3 https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/Freizeitlaerm_31102014.pdf

4 https://www.hausdeshoerens-oldenburg.de/downloads/flyer_foerderverein_hdh.pdf

https://www.hausdeshoerens-oldenburg.de/institutions

6 https://www.hausdeshoerens-oldenburg.de/downloads/flyer_foerderverein_hdh.pdf

Anmerkung der Redaktion: Auf Grund ungeklärter Rechte mussten Abbildungen weggelassen bzw. ausgetauscht werden.

Autorenschaft: Marvin Schmaltz

Student des Informationsmanagements, Hochschule Hannover