Klaus Beilstein und Michael Daxner

Beschreibung der Porträtzeichnung

Das vorliegende Bild aus dem Jahr 1991 von Klaus Beilstein ist eine Porträtzeichnung des ehemaligen Präsidenten der Universität Oldenburg Michael Daxner. Die Zeichnung wurde im selben Jahr vom Oldenburger Stadtmuseum ausgestellt.

Es handelt sich um einem Halbprofil, auf dem er nur bis zu seinen Schultern abgebildet ist. Das Porträt wurde mit Buntstiften gemalt, demnach sind die Farben nicht intensiv. Seine Ausstrahlung wirkt dabei ruhend und selbstbewusst. Herr Daxner trägt ein Hemd und hat kurze glatte Haare. Die Farbe des Hemdes ist nicht zu erkennen, vermutlich ist es auch grau. Zusätzlich trägt er noch eine Square Brille. Insgesamt wirkt sein Gesicht eher rundlich. Er hat eine breite Stirn mit Falten und kleine blaue Augen. Die Falten zieren sein gesamtes Gesicht. Daxners Nase ist gerade und ausgeprägt. Sein Schnurrbart bedeckt große Teile des geschlossenen Mundes, der ein Lächeln andeutet, welches durch die Nasolabialfalte deutlich wird. Sein Kinn ist leicht spitz geformt und wirft einen Schatten auf den Hals. Im Hintergrund ist nichts zu erkennen. Die Porträtzeichnung befindet sich im Archiv der Universität Oldenburg. Die Maße der Zeichnung betragen 31 x 31 cm, gezeichnet wurde sie mit Faber-Castell-Stiften.1

Klaus Beilstein

Klaus Beilstein wurde im Jahr 1938 in Delmenhorst geboren. Von 1959 bis 1963 studierte er an der staatlichen Kunstschule/Hochschule für Bildende Künste Bremen. Von 1976 bis 2001 war er Dozent für Zeichnen und Grafische Techniken und Leiter der Künstlerischen Werkstätten im Fach Bildende Kunst/Visuelle Kommunikation an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Aktuell lebt und arbeitet er als Zeichner und Maler in Oldenburg. Klaus Beilstein ist, was seine Arbeit in der Hochschule angeht, in den Ruhestand getreten. Der 85-Jährige ist ein zum Urgestein der Universität. Als er im Jahr 1976 seinen Dienst aufnahm, wurde er schnell zur zentralen Figur beim Aufbau und bei der Bewältigung des Studienalltags des Faches Kunst, zudem bildete er eine große Anzahl von KunstlehrerInnen aus und war auch ein Ansprechpartner für StudentInnen und WissenschaftlerInnen. Klaus Beilstein hat für die Universität Oldenburg eine besondere Bedeutung, weil er viele Porträts von Angehörigen der Universität gemalt hat, wie z.B. Thomas Blanke, Olivia Doing und Dirk Grathoff, sowie Plakate für Veranstaltungen der Universität, die im Universitätsarchiv verwahrt werden.2

Am 10. September 2020 gab es einen Besuch beim Ehepaar Beilstein mit einer Präsentation der ganzen Sammlung, schließlich gab es die Vereinbarung, dass eine weitere Kontaktaufnahme folgen würde. Am 04. Dezember 2020 wurden 78 Porträts von Uniangehörigen/mit der Uni verbundenen Personen übernommen. Die Reihenfolge der Porträts war zufällig, die Formate stammen noch aus Beilsteins Gütersloher Zeit und es gab die Bitte die Personenbeschreibungen zu kontrollieren und zu ergänzen. Am 20. Juli 2021 gab es eine Abholung von 43 Plakaten, die einen Uni-Bezug hatten. Anfang November 2021 gab es einen Umzug in den neu eingerichteten Sammlungsraum.3

Bis vor einigen Jahren hat Beilstein z.B. jeden Rektor bzw. Präsidenten der Universität gemalt und diese Bilder hingen lange Zeit als Schmuck im Präsidium. Vor allem sind die Porträts ein Bestand, die nicht typischerweise in Universitätsarchiven zu finden sind. Neben den Porträts von Universitätsangehörigen hat Beilstein auch andere Menschen in und um Oldenburg gemalt und gezeichnet, wozu es mehrere Ausstellungen gegeben hat. Insofern war und ist er auch ein Bindeglied zwischen der Universität Oldenburg und der Stadt.

Klaus Beilstein meint, dass Porträtzeichnen eine intensive Aufgabe ist. Zum einen ist es die Nähe, die unweigerlich entsteht und ihn mit der abgebildeten Person verbindet, zum anderen der präzise, kraftvolle, schonungslose Blick auf das Gesicht, dass er zu Papier bringen möchte. Dennoch geht Klaus Beilstein entspannt mit der Linie um. „Während des Zeichnens verändern sich Gesichter für mich“, sagte er. Plötzlich sieht er Dinge, die er vorher nicht sehen konnte. Mit diesem Anschein wachsen seine Zeichnungen und der Satz: „In Gesichtern steht etwas geschrieben“, bekommt hier eine größere Bedeutung. Vor allem bemerkenswert, wenn der Betrachter die Person kennt. Klaus Beilstein weiß nicht viel über alle Dargestellten, aber mit seinen Strichen kann er ganz einfach sowohl Gesichter als auch Charaktere zeichnen.4

Michael Daxner

Michael Daxner wurde im Jahr 1947 geboren. Er studierte in Wien und Freiburg Pädagogik, Anglistik, Philosophie und Geistes- und Sozialwissenschaften. Im Jahr 1972 wurde er promoviert. Von 1970 bis 1974 war er Referent im Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Die Universität Osnabrück berief ihn 1974 zum Professor für Hochschuldidaktik. Daxner war von 1986 bis 1998 Präsident der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. In dieser Zeit machte er sich als Innovator weit über die Region hinaus einen Namen. Er schrieb viele Bücher, wie z.B. „Deutschland ist Afghanistan. 2000 bis 2002 war er im Auftrag der United Nations Interim Mission in Kosovo (UNMIK) Head of Department of Eduction and Science und International Administration der Uni in dem Kosovo. Seit 2003 ist er bei der Beratungs- und Aufbauarbeit im Hochschulbereich von Afghanistan tätig, wo er auch das Wirtschaftsministerium und die Rektorenkonferenz beriet.

In seiner Amtszeit initiierte er auch den Aufbau der Jüdischen Studien. In den Jahren 2008 und 2009 war er Lehrbeauftragter und Gastwissenschaftler an der Freien Universität Berlin zu Afghanistan im SFB 700. Außerdem war Daxner Senior Fellow bei dem Berghof Conflict Research Berlin 2009. In Afghanistan hat er viele Forschungen durchgeführt und war Mitglied in vielen Gremien.4

Heute ist der Sozialwissenschaftler in der Konfliktforschung tätig und nach seiner Emeritierung als Teilprojektleiter des DFG-Sonderforschungsbereichs „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ an der Freien Universität Berlin tätig. Für seine Leistungen wurde Daxner mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er die Ehrendoktorwürde der Towson University und der Staatlichen Universität Nowosibirsk, ist auch Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.5

Quellen

1 UAO l 28207

2 UAO l 28207

3 UOA | 56314-1

4 OOZ| Oldenburger Onlinezeitung von Katrin Zempel-Bley

https://www.oldenburgeronlinezeitung.de/kultur/ausstellung/klausbeilstein9625.html 

5 http://oops.unioldenburg.de/1089/1/ur196.pdf

6 https://www.presse.unioldenburg.de/mit/2011/050.html 

Autorenschaft: Iman Yousseif

Studentin des Medizinischen Informationsmanagements, Hochschule Hannover