Dreidimensionale Objekte haben in klassischen Archiven oft den Status „ungeliebter Stiefkinder“. Und doch gehören sie fast überall zu den Beständen. Auf Papier spezialisiert, fehlt Archivar:innen, besonders in kleineren Häusern, oftmals die Expertise, um mehrdimensionale Objekte fachlich adäquat zu behandeln. Es geht hier einmal darum, wie die unterschiedlichen Materialien, aus denen die Objekte bestehen (z.B. Metall, Plastik oder Stoffe), in konservatorischer Hinsicht angemessen gepflegt und gelagert werden können. Oft fehlt auch Vokabular, um die Objekte fachgerecht zu beschreiben. Hinzu kommt, dass Kurator:innen nicht automatisch daran denken, in einer auf Papier ausgerichteten Archivdatenbank nach Objekten für eine Ausstellung zu suchen.
Vor diesem Hintergrund freut es das Team des Universitätsarchivs Oldenburg ausgesprochen, dass zwei Objekte aus seiner Sammlung an 3-D-Objekten künftig Teil der neuen Dauerausstellung des Stadtmuseums Oldenburg (SMO) sein werden. Wenn das SMO 2026 seine Tore wieder für Besucher öffnet, repräsentieren ein goldener Schlüssel und ein mit Aufklebern versehener brauner Plastikkoffer dort die Oldenburger Universitätsgeschichte. Beide Objekte sind ebenso aussagekräftig wie geschichtsträchtig und stehen stellvertretend für die bewegte Entwicklungsgeschichte der Universität bis zum Ende der 1980er Jahre (Näheres zum Hintergrund der Objekte folgt in diesem Blog zu einem späteren Zeitpunkt).
Die SMO-Volontärin Janna-Katharina Nyul und Archivleiter Dr. Gunnar B. Zimmermann bei der Übergabe von zwei Objekten für die neue Dauerausstellung (Foto: G.B. Zimmermann)
Anfang Juli 2025 sind Schlüssel und Koffer als Dauerleihgabe in die Obhut des SMO übergeben worden. Für das Team des Universitätsarchivs bleibt nun, gespannt abzuwarten, wie die Macher:innen der neuen SMO-Dauerausstellung die Objekte in die Erzählung der Oldenburger Stadtgeschichte einbinden.
